Zwölf Schlüsselfragen bei der Planung von Lernprozessen
Damit Lehrende tatsächlich an den Bedingungen, den Erwartungshaltungen und dem Vorwissen ihrer Zielgruppe anknüpfen können ist es – neben dem erfahrungsbezogenen Arbeiten – sinnvoll und hilfreich, wenn der eigentlichen inhaltlichen Planung eine Bedingungsanalyse vorangestellt wird. Diese Analyse und die damit verbundenen 12 Schlüsselfragen (siehe unten) liefern gewissermaßen die Basis für die zu treffenden didaktischen Entscheidungen über die Lernziele, die Lerninhalte, die Medien und die Methoden des Erwachsenenlernens:
01. Aus welchen Sozialmilieus und aus welchen Bildungskarrieren kommen die Studierenden?
02. Welche Einstellungen, Sichtweisen und Deutungsmuster haben jene dort erworben?
03. Wie sieht deren persönlicher und beruflicher Erfahrungsbereich aus?
04. Wie ist die Adressatengruppe intern strukturiert? (Geschlecht, Alter, berufliche Position)
05. Wie verlief die bisherige Bildungsgeschichte der Studierenden?
06. Welche Lehr- und Lernformen wurden kennengelernt?
07. Welche fachlichen und methodischen (z. B. Lernstrategien) Voraussetzungen bringen die Studierenden mit, um die Lernziele zu erreichen?
08. Welche Erwartungen haben die Studierenden an den Gegenstand, an ihre Weiterbildung und an ihre zukünftige berufliche oder persönliche Entwicklung?
09. Mit welchen extremen Lernverhaltensweisen ist in der Adressatengruppe zu rechnen?
(Lernschwierigkeiten, Sonderbegabungen, mangelnde Belastbarkeit etc.)
10. Wie sind die sozialen Beziehungen in der Lerngruppe strukturiert? (Einzelgänger, Mitläufer etc.)
11. Sind die erforderlichen Voraussetzungen (Lerninfrastruktur) gegeben, um zu gewährleisten, dass alle die Lernziele erreichen können?
12. Welche Lernhilfen wären erforderlich, um zu gewährleisten, dass die Lernziele erreicht werden können?